#11 - Haltung bewahren


Veröffentlicht am   23.02.2023 von Kai

Die Bemühung darum, Haltung zu bewahren, kennt jeder Golfer. Wenn auch der dritte Schlag in Folge nicht so läuft, wie man sich’s wünscht, dann ist der Drang, den Schläger hinter dem Ball her zu werfen und dabei seinen Frust laut hörbar abzubauen, manchmal kaum zu bezwingen.

Etikette ist hier das Stichwort, aber darum soll es an dieser Stelle gar nicht gehen. Thema ist vielmehr ein grundlegend anderes: Dieser Text beschäftigt sich mit der richtigen Haltung, also dem korrekten Stand beim Golfschwung.

Mehr als „einfach hinstellen“

Wer zum ersten Mal einen Golfschläger in die Hand nimmt und sich aufstellt, um seinen ersten Ball zu schlagen, der merkt schnell: Einfach hinstellen und „ab dafür“ ist nicht der richtige Weg.

Wenn der Ball auf diese Art überhaupt einigermaßen vernünftig getroffen wird, so ist er doch unkontrollierbar und fliegt überallhin – nur nicht geradeaus und weit.

Komisch bis gekünstelt

Es bedarf schon ein wenig mehr, um die weiße Kugel erfolgreich voranzutreiben. Und das will – wie alles in Bezug auf einen guten Golfschlag – geübt sein.

Zugegeben: für jeden, der noch nie einen Golfer beim Schlag gesehen hat, sieht das alles im ersten Moment sehr komisch aus, ja geradezu gekünstelt. Zielen, Aufstellung nehmen, Ball ansprechen – all das ist schon eine Kunst für sich, bevor es überhaupt zum Schwung (und damit zur schwierigsten und zugleich wichtigsten Bewegung des Sportes überhaupt) kommt.

Vier wichtige Punkte

Standardisiert (und jeder, der hier auf diesen Seiten schon länger mitliest, weiß genau, dass es eigentlich keinen wirklichen Standard gibt, der auf alle Golfer gleichermaßen zutrifft) sieht der korrekte Stand, die richtige Haltung beim Schlag folgendermaßen aus:

  • Schulterbreite Aufstellung. Das bedeutet, dass die Füße ungefähr so weit voneinander entfernt stehen, wie auch die Schultern des Golfers. Hintergrund ist hierbei die Sicherheit. Der Golfer darf beim Schwung, der eine Gewichtsverlagerung von einem Fuß auf den anderen erfordert, nicht aus dem Gleichgewicht geraten.

  • Leichtes Einknicken der Knie. Wer die Knie durchdrückt, wird den Ball nie sauber treffen können. Gerade Anfänger kennen das Problem: Der Ball wird getoppt, also zu weit oben angespielt, dadurch nach vorne Richtung Boden gedrückt. Er hoppelt, so mit Schwung-Energie aufgeladen, nur ein paar Meter weit.

  • In der Hüfte leicht nach vorn beugen und dabei den Rücken gerade halten.

  • Nun die Arme einfach (ist es das wirklich?) der Schwerkraft folgend vertikal frei vor dem Körper „fallen lassen“.

Das alles klingt im ersten Moment kompliziert. Und das ist es auch, vor allem für Neu-Golfer. Denn irgendeiner dieser Punkte wird gerade anfangs immer vernachlässigt.

Vor dem Spiegel ausprobieren

Wer noch nie auf dem Platz war, aber das Standgefühl einmal ausprobieren möchte, der nimmt sich einen Spazierstock und stellt sich vor einen Spiegel, natürlich am besten seitlich.

Wenn in der beschriebenen Haltung das Gesäß ein wenig nach hinten herausgestreckt scheint und sich diese Position ungewohnt bis merkwürdig anfühlt, dann ist sie wahrscheinlich richtig.

Ohne Übung geht’s nicht

Leider ist diese Haltung, diese richtige Standposition genauso ein Sache der Übung wie alles andere beim Golfen auch. Man kann sie vom Kopf her verstanden haben, mit dem Trainer an der Seite auch mehrmals geübt und ein wohlwollendes Kopfnicken des Pros geerntet haben.

Doch von „Ich kann’s jetzt“, dem schon öfter auf diesen Seiten zitierten kürzesten Golferwitz, kann leider keine Rede sein.

Nicht einmal die halbe Miete

Leider ist das noch nicht einmal die halbe Miete zum guten und weiten Schlag. Denn es bleibt kompliziert. Der korrekte Abstand zum Ball ist unter anderem natürlich zu beachten. Auch beim Thema „Griff“, also dem korrekten Fassen des Schlägers, sind viele Anfänger immer wieder der Verzweiflung nahe.

Denn auch dieser hat großen Einfluss darauf, ob der Schlag erfolgreich wird oder der Ball irgendwo landet, nur nicht in der angepeilten und erhofften Zone. Zu diesem Thema gibt es bereits einen eigenen Artikel. Ein weiterer dazu wird noch folgen, denn man kann sich mit dem Griff gar nicht genug beschäftigen.

Der letzte Baustein

Ebenso wie mit dem Schwung, der nun der letzte Baustein eines erfolgreichen Golfschlages (und damit auch eines erfolgreichen Golfers) ist und zu dem es noch viel zu sagen oder schreiben geben wird. All das folgt in den nächsten Wochen.

Vorheriger Text der Reihe: How to Golf 10: Der Slice – gekommen, um zu bleiben


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How to Golf