Die Saison ist rum und so mancher hat sich in diesem Jahr mit der Platzreife beschäftigt, Regeln gelernt, den Schwung geübt und schließlich die Prüfung erfolgreich abgelegt. Nun liegt die Urkunde daheim. Doch damit ist nicht zwingend verbunden, dass man sich sofort ins Golfabenteuer stürzt. Hier bietet sich für solche, die noch Geschenke für Neugolfer suchen, die Gelegenheit.
Wer mit dem Sport anfängt und die erste Hürde genommen hat, der muss, so er oder sie nicht auf die wenigen freien Golfplätze angewiesen sein will, die keine Mitgliedschaft vorschreiben, sich einen passenden Golfclub suchen. Das mag nun recht einfach klingen, denn natürlich schaut man in der direkten Nähe zum eigenen Wohnort. Wohn man nicht in der absoluten Golf-Diaspora (ich hörte, Ostfriesland gehört dazu, doch da wird nicht gegolft, sondern geboßelt, es gibt also auch wenig clubsuchende Platzreifeninhaber), so müsste sich ein Club finden lassen.
Doch bevor man den Vertrag unterschreibt und – in vielen Fällen – eine nicht ganz unerhebliche Summe als Einlage und eine weitere für die Jahresgebühr über den Tresen schiebt, sollte man überlegen, wie der Beginn der Golfkarriere aussehen soll und welche Ziele man mit Schläger und Ball überhaupt anstrebt.
Wer statt mit großem Ehrgeiz die Weltrangliste anzupeilen, Golf als zeitweiliges Vergnügen begreift und nicht unbedingt an jedem zweiten Tag im Jahr auf dem Abschlag stehen will, für den ist vielleicht die direkte Mitgliedschaft nicht das richtige. Denn es gibt noch ein anderes Modell: Die Fernmitgliedschaft.
Der Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten: Wer beim Golfplatz nebenan Mitglied ist, der bezahlt mit der Jahresgebühr auch gleich die Spielerlaubnis, muss also auf „seinem“ Platz kein Greenfee, die Spielgebühr, entrichten. Zudem bieten viele Clubs eine Kooperation mit anderen Clubs an, bei denen das Greenfee dann vergünstigt ist.
Bei der Fernmitgliedschaft hingegen bezahlt man „nur“ das Grundsätzliche: Die Verwaltung des Handicaps, die Meldung beim Deutschen Golfverband und die Mitgliedskarte. Mit dieser Karte ist man auf den allermeisten Plätzen in Deutschland gern gesehen. Dort muss dann allerdings immer ein Greenfee bezahlt werden.
Es folgt also die Notwendigkeit der genauen Überlegung: Wieviel kostet die Mitgliedschaft beim Club nebenan? Wie oft kann ich für den Betrag, der zumeist vierstellig ist, gegen Greenfee golfen gehen. Doch Moment, einrechnen muss man natürlich die Kosten für die Fernmitgliedschaft für ein Jahr, die ungefähr 200 Euro beträgt. Vielfach geht es mit Angeboten auch günstiger.
Wer also grob rechnet: 200 Euro Fermitgliedschaft plus 100 Euro Greenfee/Monat (für zwei Spielrunden, also eine alle 14 Tage) sind 1400 Euro im Jahr an Spielkosten. Dafür könnte man eventuell schon eine feste Mitgliedschaft vor Ort bekommen. Es gilt, sich zu erkundigen.
Sollte es günstigere Plätze in der Umgebung geben, so sind natürlich mehr Runden möglich, bevor es sich lohnt, zur festen Mitgliedschaft zu greifen. Andersherum können auch feste Mitgliedschaften günstiger sein, als die hier gerechneten 1400 Euro pro Jahr. Dann ist man mit Greenfee-Runden schnell teurer. Entsprechend gibt es viel zu berücksichtigen.
Unter anderem auch die Frage, ob einem für die erste Saison der eine Platz zum Spielen reicht und somit die Spielkosten über die Mitgliedschaft vor Ort ganz abgegolten sind. Will man gerade zu Beginn viele Plätze kennenlernen, so ist zu bedenken, dass dann auch immer ein Greenfee bezahlt werden muss, was die Kosten wieder in die Höhe treibt.
Ich denke, das Prinzip ist klar. Aber eines sollte man noch wissen: Da wir in Deutschland sind und alles geregelt ist, so gibt es auch bei den Golfmitgliedschaften regeln, die je nach Mitgliedschaftsart eine unterschiedliche Behandlung der Mitglieder mitsichbringt. Auf den Mitgliedkarten ist nämlich angegeben, ob man ein „reguläres“ Mitglied eines Clubs vor Ort ist. Fernmitglieder werden hier vom Golfverband zu Golfern zweiter Klasse, könnte man etwas bösartig sagen. Und ja, man könnte den Eindruck bekommen, denn es gibt Club, bei denen Fernmitglieder ein höheres Greenfee bezahlen müssen als solche, die ein – so gesehen – „richtiges“ Mitglied eines Clubs sind. Auch ndas könnte ein Grund für die Entscheidung sein.
Ich selbst bin übrigens Fernmitglied, habe meinen Heimatclub noch nie gesehen, denn , das sagt das Wort „Fernmitgliedschaft“ ja irgendwie aus: Er liegt in weiter Ferne, mehrere Hundert Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Das gehört zum Wesen der Fernmitgliedschaft, es muss eine gewisse Kilometeranzahl zwischen dem Wohnort und dem Club liegen. Häufig sind das mindestens rund 70 Kilometer oder mehr. Mich stört das nicht, ich wohne in Ruhrgebietsnähe, da gibt es gute und oft auch günstige Spielmöglichkeiten.
Es gibt noch eine weitere Alternative zur normalen Mitgliedschaft: den VcG, den Verein clubfreier Golfer. Dieser Verein besitzt keinen eigenen Club, stellt aber Mitgliedsausweise aus und ist ebenfalls eine günstige Golfalternative – jedenfalls auf den ersten Blick. Generell sollte man sich die Mitgliedschaft im VcG aber gut überlegen, denn es gibt mittlerweile viele Club, die ein VcG-Mitglied nicht auf ihre Plätze lassen.
Ich selbst meide sowohl die Pseudo-Eliten, die von mir als Fernmitglied mehr Geld fürs Greenfee haben wollen als auch die Clubs, die VcGlern das Spiel generell verwehren. Nach dem Motto: Wenn die unser Geld nicht wollen, ist mir das nur recht. Es gibt genügend andere Plätze.
Wer noch vereinsfrei ist und sich nach dem Lesen nun für eine Fernmitgliedschaft interessiert, der findet per Internetsuche verschiedene Angebote. Es gibt Unternehmen, die solche Mitgliedschaften vermitteln, man kann aber auch direkt bei einem Golfclub schauen, ob Fernmitglieder aufgenommen werden. Die Kosten können dabei stark variieren.
Eine Fernmitgliedschaft eignet sich im Übrigen auch als Geschenk. Wer also einem Bekannten, der die Platzreife erworben hat, seine Golfkarriere aber noch nicht gestartet hat, eine Freude machen möchte, der ist hier richtig. Die Fernmitgliedschaft ist auch eine Alternative für solche, die gern und viel gespielt haben, jetzt aber nicht mehr die Zeit für regelmäßige Platzrunden haben, das Hobby aber nicht gänzlich aufgeben wollen.