#13 - Dein Freund, das Putting-Green - Teil 2


Veröffentlicht am   06.03.2023 von Kai

Im Artikel der vorherigen Woche habe ich erste Tipps zum Putt-Training gegeben. Mittlerweile war ich auch selbst wieder auf dem Platz und wollte quasi mit gutem Beispiel vorangehen und einige Zeit auf dem Putting-Green verbringen.

Doch Pustekuchen. Wegen der Wetterverhältnisse waren alle Übungseinrichtungen geschlossen. Nur die Driving-Range durfte benutzt werden. Dennoch habe ich meine Puttbewegung ein wenig üben können.

Abschlagmatte hilft

Die Abschlagmatte auf der Range ist zweigeteilt. Auf der großen Moosgummifläche steht man, auf der kleinen, mit Kunstrasen überzogenen, wird der Ball positioniert. Dazwischen befindet sich ein dunkler Streifen, den ich bislang ignoriert habe, der mir jetzt aber gute Hilfe leistet.

Denn diesen Streifen habe ich genommen, um zu überprüfen, ob meine Pendelbewegung aus den Schultern beim Putten wirklich gerade ist.

Grundlagen der Putthaltung

Die Grundlagen der Aufstellung sollte klar sein: Die Füße knapp schulterbreit auseinander, in der Hüfte vorgebeugt und den Kopf geneigt. Die Augen sollten sich in einer Linie über dem Ball befinden. Nur so kann man die Linie vom Ball zum Loch ohne verzerrenden Winkel sehen und den Schläger perfekt ausrichten.

Und nun die Pendelbewegung. Sie sollte nur aus den Schultern kommen, der Rest des Körper bleibt unbeweglich. Theoretisch macht das das Putten relativ einfach, da deutlich weniger Muskeln beansprucht werden als beim kompletten Golfschwung.

Gar nicht so einfach

Dennoch muss alles passen, so auch die Pendelbewegung, die den Schlägerkopf des Putter in einer geraden Linie zum Ball führen muss. Anfänger stellen fest: Gar nicht so einfach. Denn passt man nicht auf, so dreht man sich doch auch leicht in der Hüfte und pendelt eben nicht nur in den Schultern mit den Armen.

Letztere halte ich übrigens leicht angewinkelt und greife den Putter relativ mittig des Griffs, die Hände nicht verschränkt wie beim Golfschwung, sondern untereinander. Zudem strecke ich, als Rechtshänder nach links puttend und die linke Hand oben am Griff, die rechte darunter, den rechten Zeigefinger am Griff entlang nach unten aus. Ich bilde mir ein, dadurch mehr Gefühl in den Putt legen zu können.

Nicht schnell, aber gleichmäßig

In dieser Haltung habe ich also auf der Abschlagmatte der Driving-Range die Pendelbewegung geübt. Nicht zu schnell, aber gleichmäßig, immer hin und her. Der Putterkopf sollte dabei genau auf dem breiten dunklen Streifen der Matte bleiben.

Ich habe übrigens auf dem Platz immer wieder, eigentlich an jedem Loch, festgestellt, dass es wichtig ist, nach den Holz- und/oder Eisenschlägen nach dem Griff zum Putter die Pendelbewegung zu üben. Also mache ich vor jedem Putt einige Probependel, so wie vor jedem Abschlag auch einen oder mehrere Probeschwünge.

Das Pendeln auf der Abschlagmatte lief übrigens sehr gut, was ich auf der folgenden Runde auch unter Beweis stellen konnte. Meine Putts liefen in den allermeisten Fälle gut in Richtung Loch.

Auch aus weiterer Entfernung blieb der Ball nahe beim Loch. Zugegeben, der bespielte Platz machte es auch durch die Wintergrüns einfach, die Grüns sind alle eben, die Putts konnten in einer geraden Linie aufs Loch gespielt werden.

Rettungsschläge vermiesen den Score

Dass ich mit der Runde hinterher doch nicht ganz zufrieden sein konnte, lag weniger an schlechten Putts (ja, zugegeben: zwei Drei-Putts waren auch leider darunter), sondern eher an schlechten Eisenschlägen, die Rettungsschläge erforderten und so den Score in die Höhe getrieben haben.

Die missglückten Eisenschläge liegen in der Natur der Sache, bezeichne ich mich doch noch immer als Anfänger, wenn mein Spiel auch langsam besser und konstanter wird.

Geänderter Griff

Das ist übrigens auch nicht zuletzt auf eine Änderung meiner Griffhaltung zurückzuführen, die nun meine Bälle deutlich öfter schön geradeaus fliegen lässt als vor der Änderung. Zum Griff wird es nochmal einen eigenen Text geben.

Doch zurück zum Putt. Ich war mal wieder mit dem kongenialen Technikus dieser Website auf der Runde, mit Mark. Er hat, von mir als „Lehrer“ zunächst völlig unbemerkt die Armhaltung fürs Putten übernommen, die er auch beim Holz- und Eisenschwung nutzt: Beide Arme ausgestreckt.

Merkwürdige Haltung

Mark muss dazu den Putter noch kürzer, also näher zum Schlägerkopf greifen, damit er mit seinem Augen über dem Ball stehen kann. Aber: obwohl die Haltung in meinen Augen etwas merkwürdig aussah, so waren auch seine Putts auf der Runde nicht schlecht.

Was wieder zeigt, wie ich schonmal schrieb, dass auch beim Golf viele Weg nach Rom führen bzw. viele Haltungsarten den Ball zum Loch bringen.

Hüftdrehung vermieden

Die Übung mit der Abschlagmatte hat aber vorher auch er als gewinnbringend angesehen. Denn seine Pendelbewegung wurde zuvor doch deutlich von einer leichten Hüftdrehung begleitet, wodurch er den Weg des Putterkopfes nicht schnurgerade, sondern als leicht gekrümmt Bahn spielte.

Natürlich benötigt man für die essenzielle Übung keine Abschlagmatte. Man kann das auch zuhause üben, indem man einfach zwei Golfschläger im Abstand der Putterkopflänge vor sich parallel auf den Boden legt.

Jeden Tag ein paar Minuten

Jeden Tag ein paar Minuten den Putter dazwischen pendeln zu lassen, bringt alsbald Sicherheit in diese wichtige an jedem Loch letzte Bewegung.

In der nächsten Woche werde ich in Teil 3 zum Thema Putt noch weitere Übungen beschreiben. Dann soll es auch darum gehen, das Grün richtig zu lesen und den Weg des Balls danach auszurichten.


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Dieser Artikel wurde veröffentlicht in
How to Golf