Das Thema „Wedges“ hatten wir in der Ausrüstungskategorie ja bereits behandelt. Sie gehören zu den wichtigsten Schlägern im Bag, denn sie kommen beim Annäherungsspiel zu Einsatz. Und dabei – so lernen auch Rookies unter den Golfern schnell – wird das Spiel entschieden.
Es sei hier direkt nochmal betont: Das so genannte kurze Spiel, die Annäherung ans bzw. der Schlag auf das Grün aus bis zu 100 Metern Entfernung, entscheidet oft über Sieg oder Niederlage, über guten oder schlechten Score auf der Bahn.
Denn so wichtig es ist, den Ball vom Abschlag einigermaßen gerade und auch weit zu schlagen, so sind misslungene Schläge hier oft mit nicht allzu viel Mühe wieder auszugleichen, Fehler sind zu beheben, ohne dass es sich auf der Scorecard deutlich bemerkbar macht.
Anders aber bei der Annäherung. Sie ist, gemeinsam mit dem Putt, spielentscheidend. Denn hierbei sind missratene Schläge oft nicht „mal eben“ wieder geradezubügeln. Wer beim Annäherungsschlag das Grün verfehlt, der hat schon mal einen Schlag mehr aufzuschreiben.
Liegt das Grün – wie so oft – durch Sandbunker oder Wasserhindernisse geschützt, so kommen schnell noch weitere Schläge, eventuell auch Strafschläge bei Ballverlust, hinzu.
Und deshalb ist der Weg auf die Driving Range, der Griff zu Driver, Fairwayholz oder Hybrid, auch zu den längeren und langen Eisen zwar wichtig, ein intensives Üben von Pitch oder Chip und auch vom Putting sollte aber mindestens ebenso viel Zeit bekommen.
Wenn der Schwung mit Hölzern und Eisen einigermaßen wiederholbar oder sogar schon gut und gleichmäßig ist, dann dürfen die kurzen Schläge sogar deutlich mehr Übungszeit bekommen.
Wir haben uns also aufgewärmt und schöne, gerade und weite Bälle geübt und geschlagen. Jetzt geht’s zum Chippen und Pitchen. Und nun kommen die Wedges zum Einsatz. Und wie viele hat man davon im Bag?
Wer sich einen Komplettsatz für den Weg zur Golferkarriere geleistet hat, der ist normalerweise mit zwei Wegdes unterwegs und auch – zumindest für die Anfangszeit – gut bestückt: Pitching Wedge und Sandwedge (oder wie mein Platzreife-Trainer Nick, der Brite, zu letzterem immer etwas an der deutschen Grammatik vorbei sagte: „Die Sandeisen“).
Und schon sind wir wieder beim Stichwort „Loft“. Das Pitching Wedge kommt heute im Durchschnitt mit einer Schlagflächenneigung von 48 Grad daher, bei einem Sandwedge sind es durchschnittlich 56 Grad. Gerade Anfänger sind damit auf jeden Fall gut ausgerüstet, denn sie kommen mit diesen Schlägern normalerweise zunächst nicht auf große Weiten.
Wer schon länger, sehr ambitioniert oder gar auf dem Weg zum Profi von Loch zu Loch spaziert, bei dem sieht die Sache ein wenig anders aus: Weiten von deutlich mehr als 100 Metern sind dann mit einem Pitching Wedge durchaus drin. Und mit dem Sandeisen liegen die 100 Meter Schlagweite auch nicht weit entfernt.
Doch gerade beim Spiel mit Ambition kann das viel ausmachen. Womit schlägt man, wenn das Grün gut 100 Meter entfernt ist. Und womit, wenn nur noch 60 oder weniger Meter zu überbrücken sind?
Wie schon einmal betont, sollte der Golfer seinen Schwung nicht deutlich bremsen müssen, sondern – aus Gründen eines konstant guten Spiels – immer gleich schwingen. Bei den längeren Eisen ist klar, dass die Entfernungsunterschiede durch die unterschiedliche Schlägerwahl erreicht werden. Und so ist es letztlich auch bei den Wedges.
Wer also mit seinen unterschiedlichen Schlägern einigermaßen konstante Weiten erzielt, mit den Wedges den Ball immer auf gut 100 (Pitching Wedge) oder 70 bis 80 Meter (Sand Wedge) weit schlägt, der ist daher gut beraten, noch zwei weitere Wedges ins Bag zu packen: Das Gapwedge (von engl. „Gap“ = Lücke), das mit seinem Loft von ca 52 Grad zwischen Pitcher und Sandeisen angesiedelt ist. Und schließlich das Lobwedge, das mit 60 Grad eindeutig für hohe Parabelschläge und sehr kurze Entfernungen konzipiert ist.
Wer sich also mit zwei weiteren Wedges auf den Weg macht, der dürfte für alle Gegebenheiten beim kurzen Spiel das passende Werkzeug im Bag haben. Nun steht eine guten Runde mit entsprechenden Ergebnissen auf der Scorecard nichts mehr im Wege.