Die Wedges - den guten Bahnscore aufs Grün bringen


Veröffentlicht am   03.01.2022 von Kai

Der Abschlag ist gelungen, der Fairway mit gutem Gefühl fast überwunden, das Grün ist in Reichweite. Jetzt wird es nochmal spannend.

Denn bevor der Griff zum Putter erfolgt, muss der Ball gut platziert werden, das heißt: er soll möglichst nah am Loch abgelegt werden. Dabei helfen die Wedges. Die Standard-Ausrüstung hat zwei davon im Gepäck: das Pitching Wedge und das Sand Wedge. Dazu gibt es zur Vervollständigung noch das Gap und das Lob Wedge.

Alle diese Schläger sind so konzipiert, dass nicht große Weiten erzielt werden sollen, sondern durch einen relativ hohen Parabelflug der Ball möglichst nah am Loch landen und dann auch nur noch wenig rollen soll.

Loft ist entscheidend

Erzielt wird diese Parabel durch eine relativ deutliche Neigung des Schlägerkopfes, genannt Loft. Je großer dieser Loft, also der Winkel vom absolut senkrechten Maß in Richtung Horizontale, desto kürzer, aber auch höher fliegt der Ball bei gleichem Schwung mit dem Schläger.

Zum Vergleich: ein Putter, durch den ein Ball ja nur rollen und den Boden nicht verlassen soll, hat ein Loft von durchschnittlich 2 bis 4 Grad, ein Driver zwischen 9 und 13 Grad, die Eisen dann zunehmend von heutzutage ungefähr 24 bis 44 Grad Neigung von der Vertikalen aus gemessen. Es gibt jedoch kein Standardmaß, jeder Hersteller legt das für sich fest.

Zudem ist festzustellen, dass sich das Loft in den vergangenen Jahren bei allen Schlägern verringert hat. So wird einem Spieler mehr Weite quasi vorgegaukelt, wenn beispielsweise der zehn Jahre alte Schlägersatz gegen einen neuen getauscht wird.

Mehr Weite muss nicht am Spieler liegen

Plötzlich fliegt der Ball mit dem Eisen 9 weiter als vorher, was aber nicht mit einer Technikverbesserung des Spielers zu tun hat, sondern mit einem geringeren Loft beim mutmaßlich „gleichen“ Eisen 9. Hier sollte man sich nicht täuschen lassen. Zum Problem, das durch diese „Loftverschiebung“ entsteht, gibt’s weiter unten mehr.

Zunächst zu den Standard-Wedges: Das Pitching Wedge, das wohl am weitesten verbreitete unter den Wedge-Arten, kommt am häufigsten bei Annäherungsschlägen an das Loch, also bei Schlägen vom Fairway auf das Grün, zum Einsatz. Es hat einen durchschnittlichen Loftwert zwischen 47 und 50 Grad und wird hauptsächlich voll geschwungen und für längere Chips benötigt.

Zum Sand Wedge mit einem Loft von durchschnittlich 56 Grad wird nur ungern gegriffen, da es zumeist für Rettungsschläge aus dem Bunker zum Einsatz kommt. Es erzeugt einen relativ hohen Bogen, aber dafür wenig Weite beim Ballflug. Auch Bälle die knapp vor der Grüngrenze liegen, werden oft damit gespielt, es sei denn, im Bag befindet sich auch ein Lob Wedge.

Wer seinen Ballflug, die sehr kurze Weite betreffend, noch genauer dosieren will, der greift zunehmend zum Lob Wedge mit 60 bis sogar 64 Grad Loft. Auch aus dem Rough kann dieser Schläger gute Dienste leisten. Hier gehört aber auch schon eine gewisse Übung dazu, für Anfänger ist dieser Schläger eher (noch) nicht geeignet.

Das Problem der Loftverschiebung

Aufgrund der oben erläuterten Loftverschiebung bei den Eisen und einer Anpassung daran beim Pitching Wedge, nehmen Golfer auch gern ein weiteres Wedge ins Bag auf, das Gap Wedge, was (wie der Name sagt: Gap, engl. = Lücke), den zunehmenden Loft-Abstand zwischen Pitching und Sand Wedge ausgleichen soll und sich mit einem Loft zwischen 51 und 55 Grad zwischen den beiden Standard-Schlägern einordnet.

Generell sind die Wedges in ihrer Performance nicht zu verachten. Ganz im Gegenteil: denn rund zwei Drittel aller Schläge finden beim Golfspiel in einem Umkreis von rund 100 Metern um das Loch statt, also genau im Einsatzbereich der Wedges.

Sie sollten beim Üben daher keinesfalls vernachlässigt werden. Denn ein noch so traumhafter Abschlag mit einem Driver und folgend herrlich lange Eisenschläge können durch ein misslungenes kurzes Spiel rund ums Loch schnell vermiest werden. Auf der Scorecard wird der schlechte Umgang mit den Wedges dann auch schnell und überaus schmerzhaft sichtbar.


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Ausrüstung