Keegan Bradley


Veröffentlicht am   18.09.2023 von Kai

Keegan Bradley (* 7. Juni 1986 in Woodstock, Vermont) ist ein US-amerikanischer Profigolfer der PGA Tour. Sofort in seinem ersten Jahr auf der Tour erregte er mit dem Gewinn der 2011 PGA Championship großes Aufsehen. Neben der Tatsache, dass er erst der dritte Profispieler nach Ben Curtis und Francis Ouimet war, der bei seinem ersten Major-Auftritt gewinnen konnte, war er der erste, der dabei ein sogenannten Belly Putter benutzte. Infolge seiner Erfolge wurde er auch zum Rookie of the year 2011 der PGA Tour gewählt.

Bradley wuchs, für einen amerikanischen Golfprofi eher untypisch, im Bundesstaat Vermont auf. Während der langen Winter in Vermont nahm er regelmäßig an Skirennen teil. Doch als er bemerkte, dass ihm die Witterungsbedingungen beim Golf lieber waren als beim Skifahren, entschied er sich mit 12 Jahren, sich ganz auf den Golfsport zu konzentrieren. Einen großen Anteil daran hatte seine Tante Pat Bradley, welche sein frühes Vorbild war. Pat hat 31 Turniere auf der LPGA Tour gewonnen und ist Mitglied in der World Golf Hall of Fame.

Seit 2008 als Profi unterwegs

Im Jahr 2008 entschied er sich dazu, Profi zu werden. Er startete auf der NGA Hooters Tour, wo ihm bei seinem fünften Antreten auch schon der erste Sieg gelang. Im Jahr 2009 gelang ihm ein weiterer Sieg auf dieser Tour und er machte erste Erfahrungen auf der Nationwide Tour, wo es ihm gelang, bei zwei Starts zweimal den Cut zu schaffen. Im Jahr 2010 spielte er durchgehend auf der Nationwide Tour.

Nach zögerlichem Start gelangen ihm am Saisonende vier aufeinanderfolgende Top 5 Ergebnisse, welche ihm den 14. Platz in der Endabrechnung einbrachten und er sich somit die Spielerlaubnis auf der PGA-Tour sichern konnte. Schon im zweiten Turnier auf der PGA-Tour im Jahr 2011 gelang ihm ein Top-Ten Ergebnis bei den Bob Hope Classics. Und auch sein erster Sieg gelang ihm schon in seinem ersten Jahr bei den HP Bryon Nelson Championships im Playoff gegen Ryan Palmer.

Sieg bei erster Major-Turnierteilnahme

Einige Wochen nach seinem ersten Sieg auf der PGA-Tour konnte er auch sein erstes Major spielen, die PGA Championship. Mit einer 64 am zweiten Tag übernahm er die Führung, welche er jedoch am dritten Tag an Jason Dufner um einen Schlag wieder abgeben musste. Am Finaltag, nachdem er am 15. Loch ein Triplebogey gespielt hatte, lag er bereits mit fünf Schlägen zurück. Jedoch gelangen ihm auf den Löchern 16 und 17 zwei Birdies und sein Gegner spielte die Löcher 15–17 Bogey, wodurch sie nach dem 17. Loch wieder gleichauf lagen. Das 18. Loch spielten beide Par, so musste der Sieger in einem Playoff ermittelt werden. Im 3-Loch Playoff spielte Bradley um einen Schlag besser als Dufner und gewann somit das Turnier. Mit diesem Sieg kletterte er in der Weltrangliste von Platz 108 auf Platz 29.

Bei den 2012 Northern Trust Open gelang ihm am letzten Loch ein langer Birdie Putt, welcher ihn in ein 3-Mann Playoff gegen Phil Mickelson und Bill Haas rettete. Er konnte das Playoff jedoch nicht gewinnen, da Bill Haas am 2. Extra-Loch einen 15-Meter Putt versenkte und somit gewann. Er war auch kurz davor, die 2012 WGC-Cadillac Championships zu gewinnen. Am zehnten Tee des letzten Tages hatte er die Führung inne, doch spielte er eine für ihn katastrophale 41 auf den letzten neun Löchern und fiel auf den geteilten achten Rang zurück.

Bradley belegte 2013 zweimal den zweiten Platz: Der erste ereignete sich im Mai bei der HP Byron Nelson Championship, wo er in der ersten Runde auf dem TPC Four Seasons einen Platzrekord von 60 Schlägen erzielte. Bradley ging mit einem Schlag Vorsprung in die Finalrunde, wurde aber von Sang-Moon Bae überholt. Im August wurde Bradley erneut Zweiter, diesmal mit sieben Schlägen Rückstand auf Tiger Woods beim WGC-Bridgestone Invitational in Firestone. In dieser Saison erreichte Bradley sieben Top-Ten-Platzierungen und belegte Platz 11 auf der Geldrangliste der PGA Tour. Nach der Saison war Bradley Mitglied des Siegerteams der Vereinigten Staaten beim Presidents Cup in Muirfield Village in Ohio.

Seine beste Platzierung im Jahr 2014 war ein zweiter Platz beim Arnold Palmer Invitational in Bay Hill. Adam Scott scheiterte in der Finalrunde am Sonntag, aber nicht Bradley, sondern Matt Every holte sich den Sieg nach einer Aufholjagd. In dieser Saison erreichte Bradley sechs Top-Ten-Platzierungen und wurde 28. auf der Geldrangliste der PGA Tour. Nach der Saison wurde Bradley als Kapitän für den Ryder Cup in Schottland ausgewählt.

Schwierige Jahre ab 2015

Im Jahr 2015 erlebte Bradley seine schlechteste Saison seit seinem Eintritt in die PGA Tour. Bei 24 Turnieren erreichte Bradley nur drei Top-Ten-Platzierungen und wurde 64. auf der Geldrangliste der PGA Tour. Zum ersten Mal seit vier Jahren vertrat Bradley die Vereinigten Staaten nicht bei einem internationalen Turnier am Jahresende. Auch 2016 und 2017 waren zwei schwache Jahre für Bradley. Er gewann kein Turnier und belegte die Plätze 114 und 51 auf der Geldrangliste der PGA Tour.

Im Jahr 2018 gewann Bradley die BMW Championship. Diese Veranstaltung war Teil der FedEx Cup Playoffs. Er qualifizierte sich für die am Saisonende stattfindende Tour Championship und belegte den 8. Platz im saisonübergreifenden FedEx Cup. Im Juni 2019 spielte Bradley bei der Travelers Championship eine -13 für die Woche und belegte zusammen mit Zack Sucher den zweiten Platz. Der Sieger dieser Woche war Chez Reavie. Im Oktober 2022 gewann Bradley die Zozo Championship und holte damit seinen fünften PGA-Tour-Sieg und seinen ersten seit der BMW Championship 2018. Im Juni 2023 gewann Bradley die Travelers Championship, es war sein sechster PGA-Tour-Sieg. Bradley brach den Score-Rekord des Turniers mit einem Ergebnis von 23 unter 257.

Ungewöhnliche Rituale

Keegan Bradley praktiziert einige sehr auffällige und ungewöhnliche Rituale in seiner Pre-Shot-Routine. So pflegt er sich vor dem Schwung zur Identifikation der Schlagrichtung hinter den Ball zu stellen, dabei mit leicht versetzten Füßen leicht zu trippeln und währenddessen den auf dem Boden aufgesetzten Schläger in seiner rechten Hand zu drehen. Diese Drehbewegung führt er auch oft aus, während er sich am Ball ausrichtet.

Gelegentlich führt er Probeschwünge am Ball aus, indem er den Schläger zuerst wie bei einem Schlag hinter dem Ball aufsetzt, dann aber an der ihm zugewandten Seite neben dem Ball die Probeschwünge mit Bodenberührung ausführt. Ebenfalls ungewöhnlich ist seine Methode, auf den Greens die Puttlinie zu identifizieren: Er dreht dabei den Kopf leicht nach links geneigt um etwa eine Vierteldrehung nach rechts und "schielt" gewissermaßen nach der Richtung.

Er gehört tendenziell zu den "Long-Hittern" auf der PGA-Tour. Für das Jahr 2012 wurde er von der PGA auf Rang 16 (von 191 aufgeführten Spielern) in der Kategorie "Driving Distance" geführt, dabei wurde eine durchschnittliche Distanz von 277 Metern gemessen.


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Berühmte Profi-Golfer