Wer dem Golfsport schon länger huldigt, wessen Muskeln den ganz eigenen Golfschwung reproduzierbar erlernt haben, kurz: wer den Ball schon einigermaßen gleichmäßig vorantreibt, für den werden Entfernungen auf dem Golfplatz immer wichtiger.
Dieser Text richtet sich daher vornehmlich an alle Spieler, die mit ihrem jeweiligen Besteck wiederholbare Längen schlagen. An solche, für die es klar ist, für welche Entfernung welcher Schläger zum Einsatz kommt.
Denn grundsätzlich geht es bei diesem Sport darum, den Ball immer mit dem selben Schwung, der selben Technik, dem selben Krafteinsatz in Richtung Loch zu befördern.
Wäre dies anders, müsste der Schwung von Schlag zu Schlag je nach gewünschter Weite dosiert werden. In dem Fall könnte man mit zwei oder drei Schlägern plus Putter auskommen und die Runde bewältigen. Das allerdings würde dieses Spiel noch schwieriger machen, als es eigentlich auch so schon ist.
Und so geht man mit einer Auswahl an Schlägern auf die Runde, die sich jeweils durch Schaftlänge und auch den Loft, also den Winkel der Schlagfläche in Relation zu Vertikalen zum Boden, unterscheiden.
Auch Anfänger lernen schnell: Je kürzer der Schlägerschaft und je geneigter die Schlagfläche, desto kürzer der Schlag. Das ist Physik und daher einleuchtend. Mit dem Driver, seinem langen Schaft und wenig Loft fliegt der Ball weit, beim Sandwedge beschreibt er – sauber getroffen – eine hohe Parabel und landet relativ nah.
Das wurde und wird seit Erfindung dieses Sports genutzt. Ein langer Schlag soll nach dem Flug, dem so genannten „Carry“, normalerweise am Boden nicht sofort stoppen. Er soll vielmehr noch weitere Meter rollen, „Roll“ genannt. Beides addiert ergibt die Gesamtweite. Logisch.
Ein Annäherungsschlag aufs Grün mit einem Wedge soll aber selten weit, dafür möglichst genau fliegen und bei der Landung nur noch wenig rollen. Die Flugkurve ist also entscheidend.
Und nach diesen etwas trockenen Erläuterungen kommen wir endlich zum Thema des Artikels: Den Entfernungsmessern. Diese können, gerade auf unbekannten Plätzen, eine wertvolle Hilfestellung geben. Denn während das Auge im Alltag Entfernungen anhand von bekannten Punkten relativ gut einschätzen kann, so wird das auf dem Golfplatz schnell sehr schwierig.
Natürlich steht an jedem Abschlag eine Tafel, die die Länge des Lochs anzeigt und vielleicht auch Entfernungen bis zum ersten Hindernis oder einer markanten Baumgruppe aufführt. Während des Spiels auf der Bahn – vor allem bei Par 4-, erst recht bei Par 5-Löchern, wird es dennoch immer wieder schwierig einzuschätzen, wie weit man denn nun noch bis zum Grün oder zur Fahne zu schlagen hat.
Helfen können auch auf vielen Plätzen die Holzpfosten am Rande der Bahn, die durch die Anzahl der Ringe oder Punkte die noch zu überbrückende Entfernung anzeigen. Diese stehen aber nur 100, 150 oder 200 Meter vom Grün entfernt und geben nur ungefähre Anhaltspunkte.
Welcher Schläger muss also gewählt werden? Das kann ein Erfahrungswert sein für solche, die ein gutes Auge für Entfernungen haben. Wer darüber aber nicht verfügt, kann sich schnell vergreifen und der Ball fliegt zu kurz, bzw landet hinter dem.
Denn viele Löcher sind so angelegt, dass gerade der Schlag aufs Grün sauber ausgeführt werden muss, um nicht in die Bredouille zu geraten. So beispielsweise durch ein Rough hinter dem Grün, ein Wasserhindernis, einen Bunker oder auch ein kleines Wäldchen, die einen Ball allesamt gerne verschlucken.
So steigt schnell die Anzahl der Schläge auf der Scorecard, entweder durch notwendig gewordene Rettungsschläge, schlimmstenfalls aber auch durch Strafschläge, weil ein Ball verloren geht oder für unspielbar erklärt werden muss.
Um all dies zu umgehen, führt der Griff auf der Runde nicht selten zum Hilfsmittel, dem Lasermessgerät. Mit diesem kann man durch ein Okular die Fahne ins Visier nehmen und bekommt – zumeist auf mindestens einen halben Meter genau – angezeigt, wie weit das Loch noch entfernt ist, oder auch das Hindernis, vor dem man den Ball gerne platzieren möchte.
Anhand dieses Wertes ist die Wahl des Schlägers ein Kinderspiel. Allerdings, wie schon am Anfang betont, ist dafür ein geübter und gleichmäßiger wie auch reproduzierbarer Golfschwung die Voraussetzung. Wer noch am Beginn seiner Karriere steht, dem wird ein solches Lasermessgerät noch nicht allzu viel helfen.
Dann heißt es vor der Anschaffung, die übrigens mit ca. 70 bis zu mehreren 100 Euro zu Buche schlägt, zunächst viel Zeit auf der Driving Range zu verbringen. Denn auch im Golf gilt: Übung macht den Meister – ob mit oder ohne Hilfsmittel.