Training unter Kontrolle


Veröffentlicht am   28.03.2022 von Kai

Es ist nicht neu, dennoch sollte man sich immer wieder daran erinnern und darauf reagieren: Beim Golfspiel ist es wie bei jedem gelernten Bewegungsablauf: Mit der Zeit schleichen sich Fehler ein. Das ist auch oder gerade bei ambitioniertem Training der Fall. Dem gilt es entgegenzuwirken.

FĂŒr Golfer ist ihr Hobby mehr als nur Sport. Es ist ein kompletter Ausstieg aus dem Alltag. Die tĂ€glichen Anforderungen, Probleme und StressgefĂŒhle sind mit der Fahrt zum Platz nicht nur nebensĂ€chlich. Sie sind fĂŒr die Zeit der kommenden Runde einfach nicht mehr vorhanden.

Vom ersten Ansprechen des Balles an zĂ€hlen nur noch SchlĂ€ger, Ball und Loch. Alle Konzentration wird gebunden, das Drumherum verschwindet aus den Gedanken. Im Kopf wird der Bewegungsablauf rekapituliert, dann kommt der erste Schlag und los geht’s.

Fehler schleichen sich ein

Aber genau in diesen Momenten schleichen sich die Fehler ein, unbemerkt, weil nur minimal. Aber sie können sich von Schwung zu Schwung von Schlag zu Schlag addieren, potenzieren. Am Ende der Saison sieht der eigene Golfschwung plötzlich anders aus als zu Beginn. Und auch das Ergebnis ist ein anderes, hÀufig sogar ein schlechteres.

Profigolfer sind sich dessen sehr bewusst. Nicht selten beginnt daher fĂŒr sie nach der Saison die eigentliche Arbeit: Gemeinsam mit dem Trainer wird der Golfschwung analysiert, richtiggehend auseinandergenommen und nicht selten von Grund auf neu aufgebaut.

Den Aufwand betreiben Hobbygolfer natĂŒrlich nicht oder zumindest nur sehr selten. Wer seinen Sport ernst nimmt und sein Handicap dauerhaft verbessern möchte, der nutzt aber – ebenso wie der Profi – die UnterstĂŒtzung eines Trainers. Manche tun das ein oder zweimal am Anfang der Saison, andere lassen sich regelmĂ€ĂŸig ĂŒberprĂŒfen, schulen und so verbessern.

Hilfe zur Selbst-Schulung

Wer das nicht kann oder will, GrĂŒnde mögen da sehr vielfĂ€ltig sein, der kann sich in gewissen Grenzen auch selbst coachen. Das dazu benötigte Hilfsmittel nennt sich „Launch-Monitor“ und ist ein moderner Technikartikel, der kamera- und/oder lasergestĂŒtzt die Schlagbewegung, die Geschwindigkeit und den Ballflug dokumentiert.

Wer sich in einem gut ausgestatteten Proshop schon einmal einen neuen SchlÀger gekauft hat, der wird dieses GerÀt bereits kennen. Zur Einmessung der eigenen Schwungdaten schlÀgt man dabei den Ball auf eine Leinwand, die eine beliebige, meist frei wÀhlbare Golfbahn zeigt.

Der Schlag und die Ergebnisse werden dann darauf anhand vieler Parameter dargestellt. ZunÀchst wird die Flugkurve des Balles ganz plastisch gezeigt. Daneben gibt es Angaben zur Schwung- und Ballgeschwindigkeit, zum Schlagwinkel, zur Ausrichtung des SchlÀgerkopfes, zur Abweichung des Schlags von der angepeilten Geraden aus und noch viele mehr.

Im Proshop soll das einzig dabei helfen, dem Golfer zu zeigen, welche Wirkung das Material, mit dem gespielt wird, wirklich hat. Denn SchlÀger ist nicht gleich SchlÀger, logisch. Unterschiedliche Gewichtsverteilungen nehmen ebenso Einfluss auf Schwung und Ballflug, wie der Flexgrad des Schaftes oder auch die Beschaffenheit des SchlÀgergriffs.

Doch die per Lauch-Monitor ermittelten Daten können viel mehr. Sie sind die Basis fĂŒr die perfekte Analyse des eigenen Golfschwungs und können direkt ablesbare Fehler aufzeigen: Falscher Stand, zu offene oder geschlossene SchlĂ€gerkopf-Ausrichtung etc.

Aber wie so oft, so hĂ€lt der Markt auch hier eine Unzahl an verschiedenen GerĂ€ten mit unterschiedlichsten Möglichkeiten parat. Wer nicht auf den Preis achten muss und vielleicht auch noch einen freien Raum in seinem Domizil zur VerfĂŒgung hat, der kann sich komplett einrichten. Dann kann auch im tiefsten Winter das Training fortgesetzt werden.

Verzichtbarer Luxus

Dann kommen schnell ein paar Tausend Euro zusammen fĂŒr das Monitor-System, die Leinwand, den Beamer und kleineren Details zusammen. Doch das ist sicher echter Luxus, den sich die wenigsten gönnen wollen oder können.

Es geht auch gĂŒnstiger, sogar Handy-Apps sind bereits auf dem Markt, die per Kamera die Daten erfassen können. Was diese Apps wirklich leisten können, das sei dahingestellt. Und wer nicht direkt enttĂ€uscht sein will, der sollte sicher ein eigenstĂ€ndiges GerĂ€t kaufen, die fĂŒr wenige Hundert Euro erhĂ€ltlich sind.

Diese werden dem Abschlagspunkt gegenĂŒber am Boden aufgestellt und können so per Laser zeitgleich viele Daten erfassen. Die Auswertung erfolgt dann mittels eines angeschlossenen Computers, Tablets oder auch Handys.

Letztlich muss man vor der Anschaffung genau ĂŒberlegen, was man wirklich fĂŒr das eigene Training benötigt. Viele Funktionen sind sinnvoll, andere nicht wirklich notwendig, machen aber dafĂŒr Spaß.

Reale GolfplÀtze zur Auswahl

Beispielsweise gibt es GerĂ€te, auf denen man sich aus Tausenden existierender GolfplĂ€tze die gewĂŒnschte Bahn aussuchen kann. Diese Monitore sind aber eher fĂŒr den stationĂ€ren Bereich gedacht, da man mit ihnen auch eine „richtige“ Runde spielen und die Scorecard aufzeichnen kann.

Wer aber nicht zĂ€hlen, sondern nur an seinem Schwung arbeiten möchte, fĂŒr den ist diese Zusatzausstattung unnötig. Wenn nur Schwungdaten aufgezeichnet werden sollen, dann reicht ein einfacher kleiner Kasten zur Vermessung aus. Den kann man dann auch mit auf die Range des bevorzugten Platzes nehmen und neben dem Abschlag aufstellen, um sein Training effektiv zu starten.

Eines darf bei all dieser schönen Technik aber nicht vergessen werden: Solch ein Monitorsystem sammelt nur Daten. Wie man diese aber verbessert und so zu einem erfolgreichen Golfschwung kommt, das sagen sie nicht wirklich aus. Sie können aber in eine folgenden Trainerstunde helfen, um eingeschlichene Fehler schneller zu erkennen. Der Golfpro weiß dann, was zu tun ist.


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