Es ist nicht neu, dennoch sollte man sich immer wieder daran erinnern und darauf reagieren: Beim Golfspiel ist es wie bei jedem gelernten Bewegungsablauf: Mit der Zeit schleichen sich Fehler ein. Das ist auch oder gerade bei ambitioniertem Training der Fall. Dem gilt es entgegenzuwirken.
Für Golfer ist ihr Hobby mehr als nur Sport. Es ist ein kompletter Ausstieg aus dem Alltag. Die täglichen Anforderungen, Probleme und Stressgefühle sind mit der Fahrt zum Platz nicht nur nebensächlich. Sie sind für die Zeit der kommenden Runde einfach nicht mehr vorhanden.
Vom ersten Ansprechen des Balles an zählen nur noch Schläger, Ball und Loch. Alle Konzentration wird gebunden, das Drumherum verschwindet aus den Gedanken. Im Kopf wird der Bewegungsablauf rekapituliert, dann kommt der erste Schlag und los geht’s.
Aber genau in diesen Momenten schleichen sich die Fehler ein, unbemerkt, weil nur minimal. Aber sie können sich von Schwung zu Schwung von Schlag zu Schlag addieren, potenzieren. Am Ende der Saison sieht der eigene Golfschwung plötzlich anders aus als zu Beginn. Und auch das Ergebnis ist ein anderes, häufig sogar ein schlechteres.
Profigolfer sind sich dessen sehr bewusst. Nicht selten beginnt daher für sie nach der Saison die eigentliche Arbeit: Gemeinsam mit dem Trainer wird der Golfschwung analysiert, richtiggehend auseinandergenommen und nicht selten von Grund auf neu aufgebaut.
Den Aufwand betreiben Hobbygolfer natürlich nicht oder zumindest nur sehr selten. Wer seinen Sport ernst nimmt und sein Handicap dauerhaft verbessern möchte, der nutzt aber – ebenso wie der Profi – die Unterstützung eines Trainers. Manche tun das ein oder zweimal am Anfang der Saison, andere lassen sich regelmäßig überprüfen, schulen und so verbessern.
Wer das nicht kann oder will, Gründe mögen da sehr vielfältig sein, der kann sich in gewissen Grenzen auch selbst coachen. Das dazu benötigte Hilfsmittel nennt sich "Launch-Monitor" und ist ein moderner Technikartikel, der kamera- und/oder lasergestützt die Schlagbewegung, die Geschwindigkeit und den Ballflug dokumentiert.
Wer sich in einem gut ausgestatteten Proshop schon einmal einen neuen Schläger gekauft hat, der wird dieses Gerät bereits kennen. Zur Einmessung der eigenen Schwungdaten schlägt man dabei den Ball auf eine Leinwand, die eine beliebige, meist frei wählbare Golfbahn zeigt.
Der Schlag und die Ergebnisse werden dann darauf anhand vieler Parameter dargestellt. Zunächst wird die Flugkurve des Balles ganz plastisch gezeigt. Daneben gibt es Angaben zur Schwung- und Ballgeschwindigkeit, zum Schlagwinkel, zur Ausrichtung des Schlägerkopfes, zur Abweichung des Schlags von der angepeilten Geraden aus und noch viele mehr.
Im Proshop soll das einzig dabei helfen, dem Golfer zu zeigen, welche Wirkung das Material, mit dem gespielt wird, wirklich hat. Denn Schläger ist nicht gleich Schläger, logisch. Unterschiedliche Gewichtsverteilungen nehmen ebenso Einfluss auf Schwung und Ballflug, wie der Flexgrad des Schaftes oder auch die Beschaffenheit des Schlägergriffs.
Doch die per Lauch-Monitor ermittelten Daten können viel mehr. Sie sind die Basis für die perfekte Analyse des eigenen Golfschwungs und können direkt ablesbare Fehler aufzeigen: Falscher Stand, zu offene oder geschlossene Schlägerkopf-Ausrichtung etc.
Aber wie so oft, so hält der Markt auch hier eine Unzahl an verschiedenen Geräten mit unterschiedlichsten Möglichkeiten parat. Wer nicht auf den Preis achten muss und vielleicht auch noch einen freien Raum in seinem Domizil zur Verfügung hat, der kann sich komplett einrichten. Dann kann auch im tiefsten Winter das Training fortgesetzt werden.
Dann kommen schnell ein paar Tausend Euro zusammen für das Monitor-System, die Leinwand, den Beamer und kleineren Details zusammen. Doch das ist sicher echter Luxus, den sich die wenigsten gönnen wollen oder können.
Es geht auch günstiger, sogar Handy-Apps sind bereits auf dem Markt, die per Kamera die Daten erfassen können. Was diese Apps wirklich leisten können, das sei dahingestellt. Und wer nicht direkt enttäuscht sein will, der sollte sicher ein eigenständiges Gerät kaufen, die für wenige Hundert Euro erhältlich sind.
Diese werden dem Abschlagspunkt gegenüber am Boden aufgestellt und können so per Laser zeitgleich viele Daten erfassen. Die Auswertung erfolgt dann mittels eines angeschlossenen Computers, Tablets oder auch Handys.
Letztlich muss man vor der Anschaffung genau überlegen, was man wirklich für das eigene Training benötigt. Viele Funktionen sind sinnvoll, andere nicht wirklich notwendig, machen aber dafür Spaß.
Beispielsweise gibt es Geräte, auf denen man sich aus Tausenden existierender Golfplätze die gewünschte Bahn aussuchen kann. Diese Monitore sind aber eher für den stationären Bereich gedacht, da man mit ihnen auch eine "richtige" Runde spielen und die Scorecard aufzeichnen kann.
Wer aber nicht zählen, sondern nur an seinem Schwung arbeiten möchte, für den ist diese Zusatzausstattung unnötig. Wenn nur Schwungdaten aufgezeichnet werden sollen, dann reicht ein einfacher kleiner Kasten zur Vermessung aus. Den kann man dann auch mit auf die Range des bevorzugten Platzes nehmen und neben dem Abschlag aufstellen, um sein Training effektiv zu starten.
Eines darf bei all dieser schönen Technik aber nicht vergessen werden: Solch ein Monitorsystem sammelt nur Daten. Wie man diese aber verbessert und so zu einem erfolgreichen Golfschwung kommt, das sagen sie nicht wirklich aus. Sie können aber in eine folgenden Trainerstunde helfen, um eingeschlichene Fehler schneller zu erkennen. Der Golfpro weiß dann, was zu tun ist.