Mit Handschuh zu besserem Halt


Veröffentlicht am   29.06.2023 von Kai

In der Kategorie „Ausrüstung“ ging es bislang um die Grundausstattung eines jeden Golfers, um die Schläger und ihre unterschiedlichen Einsatzsituationen. Aber zu einer vollständigen Ausrüstung gehört noch mehr. So zum Beispiel ein Handschuh. Er bietet Halt und zugleich Schutz und kann daneben sogar ein Mode-Accessoire sein.

Wer zum ersten Mal beim Golfspiel zusieht, dem fällt es sehr schnell auf: Golfer tragen Handschuhe, allerdings zumeist nur einen. Was im ersten Moment etwas merkwürdig, vielleicht sogar schrullig anmutet, hat aber durchaus seinen Grund. Denn es geht beim Handschuh darum, die Greifhand zu schützen und den Schlag sicherer und stabiler zu machen.

Jede Hand hat ihre Aufgabe

Um das zu erklären, zunächst einen Schritt zurück: Dass der Griff sehr komplex ist, mit dem ein Golfschläger mit beiden Händen gehalten wird, das ist kein Geheimnis. Entsprechend muss er auch geübt und während der Karriere immer wieder überprüft werden. Schnell schleichen sich kleine Veränderungen ein, die große Auswirkungen haben können. Grundsätzlich aber hat jede Hand ihre Aufgabe: die eine greift und die andere führt und unterstützt.

Gegriffen wird der Schläger nicht – wie man meinen sollte – mit der „starken“ Hand, also nicht mit der, die beim Spieler normalerweise die wichtigen Aufgaben erfüllt, wie zum Beispiel das Schreiben. Kurz gesagt: der Rechtshänder greift den Schläger mit links, der Linkshänder mit rechts. Diese Hand hält den Schläger beim Schwung und diese Hand bekommt daher auch den Handschuh. Nochmal: Der Rechtshänder trägt den Handschuh links und umgekehrt.

Halt wird benötigt

Diese Anordnung ist sehr sinnvoll, denn die Greifhand benötigt Halt und der wird durch den Handschuh unterstützt. Niemand will beim Schwung den Schläger dem Ball ungewollt hinterherwerfen, was ohne Handschuh passieren kann, beispielsweise, wenn die Wetterbedingungen nicht optimal, also leicht feucht sind oder der Spieler etwas schwitzt. Dann kann der gummierte Griff des Schlägers schnell rutschig werden und schon ist es passiert.

Die Greifhand muss also den Schläger sicher halten können, mit der anderen wird die Schwungbewegung nur unterstützt und der Schwung geführt. Deshalb ist dort kein Handschuh erforderlich. Natürlich kann man bei kühlen Temperaturen auch an der anderen Hand einen Handschuh tragen.

Dieser eine Handschuh an der Greifhand hat im Übrigen noch einen weiteren Sinn und Zweck. Wer schon einmal eine Runde ohne Handschuh gegolft hat, der weiß: Beim Spiel wird die Greifhand sehr beansprucht. Der Handballen kann rote und leicht wunde Stellen aufweisen, wenn er nicht durch einen Handschuh geschützt wird. Auch Blasen können entstehen. Das Spielen mit Handschuh ist also auf jeden Fall zu empfehlen.

Aber natürlich gibt es – wie auch bei den Schlägern – eine große Auswahl von unterschiedlichen Herstellern mit unterschiedlichsten Handschuh-Modellen. Wie darunter den richtigen finden? Hier führt kein Weg am Fachgeschäft vorbei, zumindest zu Beginn der Karriere. Denn der Handschuh muss natürlich von der Größe her passen. Da hilft nur die Anprobe. Und er muss ein so gutes Gefühl beim Tragen vermitteln, dass man vergisst, dass der Handschuh überhaupt da ist. Auch dazu muss anprobiert werden.

Hergestellt sind Golfhandschuhe heutzutage zumeist aus Cabretta-Leder mit flexiblen Einsätzen um den Gelenkbereichen. Das sorgt für ein gutes Tragegefühl und die richtige Passform. Es gibt auch günstigere, bei denen Kunststoffe zum Einsatz kommen. Sie tragen sich nach meiner Erfahrung allerdings nicht so geschmeidig und sorgen auch schnell für eine schwitzende Hand. Damit ist das Spielen kein Vergnügen.

Wetterbedingungen bedenken

Darüber hinaus sollte bei der Anschaffung überlegt werden, unter welchen Bedingungen sich der Handschuh bewähren soll: Wird nur bei trockenem Wetter gespielt? Oder kann es auch an einem eher feuchten Tag auf den Platz gehen? Die findige Industrie hat für jedes Wetter den richtigen Handschuh. Ich habe allerdings noch nie auf Wetterbeständigkeit geachtet, wenn ich einen Handschuh gekauft habe. Und ich habe schon bei Sonne wie auch kräftigem Regen gespielt. Im Ernstfall sollte einfach immer ein Ersatzhandschuh im Bag sein, damit gewechselt werden kann, wenn der Genutzte zu nass geworden ist.

Letztlich wird auch gerne von den Herstellern darauf hingewiesen, dass ein Handschuh etwas Pflege bedarf. Dazu gibt es spezielle Handschuhspanner, auf die das gute Stück nach einer feuchten Runde zum Trocknen gezogen werden kann. Ich selbst gehe mit meinen Handschuhen allerdings eher weniger pfleglich um, vergesse sie gerne – auch nass – im Bag des Trolleys. Man kann sie danach immer noch benutzen.

Verlust ist immer

Vielleicht sehen sie nicht mehr so schön aus und halten nicht so lange wie sie könnten. Aber da man einen brauchbaren Handschuh schon für um die 10 Euro bekommt (auf Angebote achten!), ist mir die Pflege dabei nicht wichtig. Wenn das Ding löcherig wird oder zu abgenutzt ist (zum Beispiel im Bereich des Handballens) dann kommt es weg. Ein bisschen Verlust ist halt immer.

Übrigens wird der Handschuh normalerweise nicht auf der kompletten Runde dauerhaft getragen. Beim Putten ziehen ihn die meisten Golfer aus, weil sie ohne ihn mehr Gefühl für den Putt haben. Andere wiederum ziehen den Handschuh vor jedem Schlag an und danach direkt wieder aus. Letztlich ist es eine rein persönliche Entscheidung. Ich trage ihn normalerweise von Beginn bis Ende der Runde durch und meine Putts sind auch nicht schlechter als die meines Golfpartners, der ohne Handschuh puttet. Fazit: Jeder wie er mag…


Teilen auf   Facebook   Twitter   LinkedIn  
Pinterest  
Email   Whatsapp   Telegram
Dieser Artikel wurde veröffentlicht in
Ausrüstung