Ein zweiter Text zum Thema Putter? Ja, das ist dringend notwendig, denn während sich der erste Text hauptsächlich mit dem Gefühl im Umgang dieses Schläger befasst hat, so geht es nun vordringlich um Technik. Aber keine Sorge, es wird nicht zu trocken.
Um keinen Schläger fürs Golfbag gibt es so viele Diskussion wie um den Putter. Doch bei keinem Schläger gibt es entsprechend auch so viele Variationen.
Wer vom Minigolf zum Golfen kommt, der hat die einfachste Version des Putters bereits in der Hand gehabt: den Blade-Putter. Er ist erkennbar an seiner zumeist einfach gestalteten Form, flach wie eine Klinge. Daher auch der Name. Viele Profis spielen Blade-Putter.
Hobby-Golfer greifen eher zu Modellen mit ausgefeilteren Designs, den Mallet-Puttern. Und auch wenn hier erneut das Gefühl genauso eine Rolle spielt wie bei der Farbwahl, so geht es doch mehr um die Technik, die dahinter steckt.
Mallets haben einen größeren Schlägerkopf, der in unterschiedlichsten Formen gestaltet sein kann. Natürlich ist die Schlagfläche immer gerade, die andere Seite jedoch kann halbrund gestaltet sein, wie beim klassischen Mallet, oder „Spider“-Form haben, wie bei der MOI genannten Weiterentwicklung, die kaum Grenzen kennt.
Ein Blick in die Bags anderer Golfer zeigt die große Variationsbreite, die es bei Putter-Formen heutzutage gibt. Und natürlich spielt bei der Auswahl auch die Größe des Geldbeutels eine Rolle, doch das ist beim Golf-Equipment ja generell keine Überraschung.
Mit den Kopfformen ist das Thema aber noch nicht ausgereizt. Auch bei der Schlagfläche gibt es verschiedene Gestaltungen, je nach Anforderung bzw. Hersteller. Hier spielt das Gefühl im Treffmoment und damit verbunden die Ballkontrolle eine wichtige Rolle.
Glatte Metallschlagflächen sind ebenso zu finden wie solche mit Metallrillen. Letztere sollen dabei helfen, dem Ball ein wenig Topspin zu verleihen, sodass kleine Unebenheiten auf dem Grün weniger Einfluss auf die Laufrichtung nehmen können. Schlagflächeneinlagen aus Kunststoff oder anderen Materialien sollen schließlich eine größere Fehlertoleranz bieten.
Ob das Schlagwort vom fehlerverzeihenden Schläger, dass es auch im Zusammenhang mit anderen Schlägertypen gibt, eher in den Bereich der Esoterik gehört oder nicht, darüber streiten Golfer übrigens schon seit Urzeiten. Hier darf jeder selbst entscheiden, was er glauben möchte.
Wir sind aber noch nicht am Ende mit den Variationsmöglichkeiten eines Putters. Zwei Punkte fehlen noch: die Dicke des Puttergriffs und die Länge des Schafts. Waren Griffe früher schlank und dünn, so geht der Trend heute dazu, dass sie nicht mehr wie ein kleiner Hammerstiel, sondern wie das Holz eines 5 Kilo-Hammers in der Hand liegen. Hier gilt es auszuprobieren, was einem mehr liegt.
Die abschließende Variante kann man einteilen in „fast immer“ und „so gut wie nie“, zumindest was Amateure und Hobbyspieler anbelangt. Es geht um die Schaftlänge. In den allermeisten Fällen haben Putter einen Schaft ungefähr von der Länge eines kurzen Eisens oder Wedges. Sie ermöglichen eine gute Pendelbewegung der Arme.
Aber es gibt auch die sogenannten „Belly-Putter“, die – der Name sagt es – beinahe bis zum Bauch reichen und deren Griff beim Putt an einen der Unterarme gelegt wird und so wie eine Verlängerung wirkt, was mehr Kontrolle bringen soll.
Zum Schluss seinen noch die Besenstiel-Putter erwähnt, auch Modell „Bernhard Langer“ genannt, weil er diesen Putter erfolgreich spielt. Der Schaft ist so lang, dass er mit der stabilisierenden Hand in Brusthöhe wie ein Hammer gehalten wird. Die andere Hand greift deutlich weiter unten und besorgt den Schwung. Das sieht gewöhnungsbedürftig aus, Langer scheint aber gut damit klarzukommen.