Aller Anfang 10: Platzreife bestanden - und nun?


Veröffentlicht am   21.03.2022 von Kai

Erledigt, endlich: Der Kurs ist vorbei, die Grundlagen erlernt. Und nun? Es gibt viele Möglichkeiten, die Golfkarriere zu beginnen. Doch zumeist ist das auch mit Kosten verbunden.

Man kennt die Vorurteile: An erster Stelle steht: Golf zu spielen ist teuer. Nun ja, man muss schon ein wenig investieren, um jetzt richtig loslegen zu können. Doch mal ehrlich: bei welchem Hobby ist das nicht so?

Wer Musik machen möchte, muss ein Instrument kaufen. Und sollte es nicht gerade die Blockflöte sein, kommen auch schnell mehrere Hundert bis einige Tausend Euro zusammen.

Oder nehmen wir Fahrrad-Enthusiasten. Auch hier lässt man sich für ein den Ansprüchen entsprechendes Bike schnell einige Tausender von der Kreditkarte hobeln.

Wer sich gerne im eigenen Heim als Handwerker betätigt, der benötigt gutes Werkzeug. Und bis die Werkstatt gut eingerichtet ist, welche Summe muss investiert werden? Genau.

Etwas Finanzeinsatz ist notwendig

Und so ist es auch beim Golfen. Viele Neulinge haben zu Beginn des Platzreifekurses noch kein vollständiges Besteck, wollen zunächst sehen, ob dieser Sport wirklich der richtige ist. Wenn das Reifezertifikat dann an der Wand hängt und die Entscheidung getroffen ist, weiterzumachen und das auch mit ein wenig Ehrgeiz und Zeiteinsatz, dann wird es Zeit, nun auch etwas Geld in die Hand nehmen.

Es gibt den alten Spruch: „Wer billig kauft, der kauft zweimal.“ Das trifft in Grenzen auch beim Equipment für die Platzrunde zu. Klar kann man das günstige Komplettset aus dem Angebot nehmen. Und sicher reicht das für die ersten Schritte, vielleicht sogar die ersten ein bis zwei Jahre in diesem Hobby.

Doch wer wirklich ernsthaft in den Golfsport einsteigt, der kauft schon zu Beginn ein gutes Mittelklasse-Set. Ca. 500 Euro sollte man da schon investieren. Sparfüchse warten auf die nächsten Golfmessen, um dort gute Schnäppchen machen zu können.

Nun steht das Bag in der Garage, Schläger sind einsortiert und zum ersten Mal auf Hochglanz gewienert. Nun geht’s an die Kleidung. Wer schon zuvor sportlich unterwegs war, der findet im eigenen Kleiderschrank das Passende. Wer nicht, der muss auch hier zum Geldbeutel greifen.

Leichte Kleidung reicht aus

Dabei ist es dann zwar schön, die Kleidung der Sporthersteller zu wählen, die sicher dem Golf angepasst ist und gerade für die Armbewegungen ausreichend Platz zur Verfügung stellt. Aber es muss letztlich kein großer Name auf dem Shirt stehen, normale leichte Kleidung reicht fürs Spiel völlig aus.

Wer nicht zwingend darauf achtet, dass der Hersteller des Schlägersets und Golfbags auch auf der Hose, dem Pullover, der Kappe steht, der kommt hier auch mit etwas weniger Finanzeinsatz zu einer guten Lösung. Aber Achtung: Viele Clubs schließen das Tragen von Jeans komplett aus. Also besser vorab im Sekretariat nach der Kleideretikette erkundigen.

Ebenso ist es bei Golfschuhen mit Softspikes, die auf manchmal rutschigem Terrain – vor allem nach einem Regentag und am Rande des Fairways – für den zwingend notwendigen Halt beim Golfschwung sorgen.

Viele Golfer sagen an dieser Stelle: „Meine Golfschuhe sind die teuersten Schuhe, die ich je gekauft habe, aber auch die bei weitem bequemsten.“ Ersteres muss nicht sein, Modelle aus den Vorjahren werden – wie bei Mode typisch – gern zu deutlich günstigeren Konditionen angeboten als in dem Jahr, in welchem sie auf den Markt gebracht wurden.

Bequemlichkeit ist beim Schuhwerk jedoch wichtig. Eine 18-Loch-Runde kann mit den falschen Tretern schnell zur Qual für die Füße werden. Und das ist nicht nur an sich schon schmerzhaft, es beeinflusst sicherlich auch das Spiel.

Das Stichwort Bequemlichkeit wird auch an anderer Stellen noch zu einem wichtigen Punkt: So ein Golfset samt Bag und weiteren, auf der Runde benötigten Kleinigkeiten kann ganz schön Gewicht auf die Waage bringen. Wer das tragen mag, hat sich schon zuvor für ein Tragebag entschieden, welches man sich – rucksackgleich – unterwegs auf den Rücken schnallt. Es fährt beim Abstellen automatisch zwei Standhilfen aus, damit man gut an die Schläger kommt und sich nicht ständig bücken muss, weil das Ding auf dem Platz liegt.

Was man schieben kann, muss man nicht tragen

Angenehmer ist sicherlich – falls man nicht immer mit dem Golf-Elektrocart auf den Plätzen unterwegs sein will – ein Trolley, auf den man sein Bag schnallen kann. Es gibt Ziehtrolleys mit zwei Rädern, Schiebetrolleys mit drei Rädern und schließlich noch solche, die sich mit Elektromotor bewegen. Das kann was bei einem hügeligen Platz durchaus von Vorteil sein und Kraft und Schweiß sparen. Je nach Ausführung ist man bei Trolleys mit knapp Hundert bis zu mehreren Tausend Euros dabei.

Schließlich folgen die kleineren Ausgaben, die sich auch mit schöner Regelmäßigkeit wiederholen werden: Golfhandschuh (ca. 15 Euro, linke Hand für Rechtshänder und umgekehrt), Bälle (rd. 1,20 Euro pro Stück – hier lohnt es sich, nach Lakeballs zu schauen, die meist wenig gespielt wurden, bevor sie im Wasserhindernis landeten und damit außer Reichweite des früheren Eigentümers waren). Tees, wahlweise aus Holz, die zumeist nach dem Abschlag zerbrochen sind und im Mülleimer landen, oder auch aus Plastik, die länger halten. Hier gilt es, kurze wie auch lange zu kaufen, für beide Arten gibt es Einsatzmöglichkeiten.

Notwendige wie unnötige Gimmicks

Weiteres Zubehör gibt es zuhauf. Und alle diese kleinen notwendigen wie auch unnötigen Gimmicks sollte man im Familien- und Freundeskreis mal erwähnen, wenn der eigene Geburtstag vor der Tür steht. Sie sind dankbare Geschenke. Das reicht von der Zählhilfe (schnell hat man nach einer schwierigen Bahn vergessen, wie viele Schläge man wirklich benötigt hat), über eine Pitchgabel samt Ballmarker fürs Grün, bis zu Schlägerhauben (bei Hölzern oder Hybriden sind sie häufig beim Kauf dabei, die Eisen aber kommen selten mit diesem Schutz).

Auch ein großer Regenschirm mit Arretierung am Griff des Trolleys wird gern gekauft, ein Halter für Scorecard und Bleistift ist auch nicht immer vorhanden. Teurer wird’s dann bei Hilfen zur Entfernungsmessung oder auch Schlägern, die noch nicht im Bag sind, die man aber gerne noch zusätzlich hätte.

Und endlich hat man alles beisammen, was für eine Golfrunde benötigt wird – und noch viel mehr. Jetzt kann es losgehen. Oder?

Mehr zum Start in die Golfkarriere im nächsten Artikel dieser Reihe.


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